Wer es noch nicht gesehen hat kann auf sgp.aero den 2020er Grand Prix Vitacura anschauen. Der geneigte Zuschauer bemerkt dann, dass auch ein 18m DG sich im Film zeigt. Wer kann das nur sein? Anscheinend hat die Helicrew, die die Aufnahmen gemacht hat, Freude am schönen Flieger gehabt. Mit meiner Reise nach San Pedro de Atacama ins Altiplano (manchmal ist die Ebene auf über 4200m/Meer) gehen die zwei Monate Chile zu Ende. Die Bilanz ist durchaus positiv. Das liebe Wetter hat leider nicht immer mitgespielt. Obwohl es hervorragendes Touristenwetter war, blieben die fliegerisch interessanten Tage rar. Für mich ist es wieder einmal klar, dass Ferien mit vielen Facetten am interessantesten sind. Ich danke allen Blog Lesern für das Interesse an diesem Werk und stehe selbstverständlich für weitere, vertiefte Infos zur Verfügung.
Das liebe Wetter
Wenn man nichts besseres zu berichten weiss, muss das Wetter herhalten. Leider ist es die letzten Tage nicht besser geworden. Am Grand Prix haben sie einen echten Meteorologen, der aber hat sich mit seinen Prognosen selbst ins offside befördert. Heute sprach er von fliegbaren Bedingungen, Tatsache war, dass der Tag neutralisiert werden musste weil es gröbere Abdeckungen mit Regen gab. Für mich lief es etwas besser. Nach dem Start um knapp vor ein Uhr und einem langen Motoreinsatz auf ca. 2900m konnte ich im oberen System fliegen und auf über 4000m steigen. Allerdings hat es mich dann wieder abgestreift, es war völlig bedeckt und ich landete bei leichtem Regen. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt und somit hoffe ich auf den Montag.
Flüge der letzten Tage
Samstag bis Dienstag wurde das Wetter immer stabiler. Dadurch war auch die Ausbeute eingeschränkt, der «Plausch» aber nicht. Eines meiner Ziele war der Aconcagua, den konnte ich auf 6500m umrunden. Mit dieser Höhe und mit Hilfe einiger kleiner Wellen ergab sich trotz Wind von über 70km/h eine recht lange Gleitstrecke.


Was noch?
Der geneigte Leser möchte wieder mal was hören. Und das darf er auch. Zuerst allerdings wird U-Bahn gefahren, dem Verkehrsmittel hier in Santiago. Die fünf Linien führen weit hinaus, jedoch nicht bis zu uns nach Vitacura. Da hilft nur Busfahren. Dieser kommt mal schneller, mal kommen zwei hintereinander, mal kommt er erst nach 20 Minuten, je nach Verkehr. Dann die Metro, so heisst die U-Bahn hier. Die kommt häufig, es gibt nur kurze Wartezeiten. Zwei Linien laufen vollautomatisch, es gibt kein Zugpersonal mehr. Die rote Linie allerdings wird noch mit Fahrer traditionell bedient. Diese rote Linie führt ins Zentrum und war auch schon von den Demonstranten «bearbeitet» worden. Meine Linie ist die rote. Nach dem Auftauchen aus dem Untergrund fallen einem fast augenblicklich die vielen Hunde auf. Sie sind herrenlos, schlafen wo es geht und spazieren in der Stadt herum. Sie werden Quiltros genannt.



Der Blogger
Ja was macht der Blogger wenn es nichts zu bloggen gibt? Er saugt sich was aus den Fingern! Heute Sonntag war schlechtes Wetter angesagt und es ist fast so, ein bisschen besser, aber nichts zum fliegen. Gestern gab es eine starke Inversion, doch darunter konnte man wenigstens etwas fliegen, nicht weit und schnell aber vorsichtig. Gibt es keine Infos zum fliegen mehr muss das Essen herhalten. Dieses war besonders gestern Abend vorzüglich in einem schönen, stylischen Restaurant. Halb draussen, halb drinnen, ein bisschen laut aber schön. Morgen ist ein neuer Tag mit neuem Glück und hoffentlich gutem Flugwetter.
Blech
Hier gibt es viel Blech, nicht nur Wellblech auf Hangars und Hütten auch aviatisches Blech wie Blanik und B4. Schulung und Paxflüge finden auf Blanik statt. Der B4 scheint das Trainingsflugzeug zu sein. Die Chilenische Luftwaffe oder mindestens einige ihrer Exponenten fliegen Janus, meist am Wochenende. Es gibt aber sehr viele Private Segelflugzeuge vom Nimbus 2 zum Arcus M etc. Zum Schleppen gibt es einige PA-18, 180PS Super Cub. Mit einem vollen Duo (100lt Wasser) steigt es entsprechend.



Jetzt geht’s los……
Ich meine die Schule, die Spanisch- Schule. Zwei Wochen werde ich nun in die Schule gehen um meine Kenntnisse aufzufrischen und neues zu lernen. Der weilen Ueli sich aufs Fliegen konzentriert, nach einer Woche mit mässigem Wetter.

Spanisch Schule
Ueli geht fliegen und ich gehe mit dem Bus und mit der U-Bahn den besten Weg suchen um in die Schule zu kommen. Ersteres erwies sich rückblickend als eher mühsam und ich meine weder den Bus noch die Bahn. Letzteres gelang wenn nicht mühelos so doch mit Stil. Heute Abend treffen wir uns mit den anderen Schweizern zum gemeinsamen Nachtessen.
Alltag


Neben dem Fliegen
Nachdem Ueli zu einem weiteren Flug gestartet war, fuhr ich nach Hause. Das heisst ich wollte nach Hause aber eine gigantische Velodemo hat das zuerst verhindert. Einige der Radfahrer fuhren recht aggressiv übers Rotlicht direkt vor meine Kühlerhaube, um mitten in der Kreuzung den Verkehr zum erliegen zu bringen. Unangenehm. Dies war mein erster direkter Kontakt mit den «Aufständischen». Ich verstehe deren Anliegen nur zu gut, aber wenn man dann plötzlich mittendrin ist, sehr unangenehm. Etwa eine Stunde später komme ich nach einer Irrfahrt endlich zuhause an.
